Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative bei Gustaf Kossinna

Susanne Grunwald
Jahr: 2017
DOI: 10.17171/3-41-10
Shortlink: edition-topoi.org/articles/details/1246

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The paper will discuss the presentation of prehistoric migrations by Gustaf Kossinna with the backround of the cartographic traditions and of folkish journalism inside of the German Pre- and Protohistorical archaeology. Kossinna used mostly exclusive linguistic metaphors for such descriptions. Since 1910 Kossinna published maps with the spread of artifacts using definable clouds of different signs. Since the 1920s he finally marked boundaries of archaeological phenomena and depicted also the prehistoric cultural provinces which he had postulated. As he mapped several dateable boundaries he visualized the migrations and sequences of settlements which he formerly only described verbally.

Im vorliegenden Beitrag werden Gustaf Kossinnas Darstellungen prähistorischer Wanderungen vor dem Hintergrund der kartographischen Traditionen und der völkischen Publizistik in der deutschen Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie diskutiert. Ab 1910 veröffentlichte Kossinna Karten, auf denen er die Verbreitung archäologischer Funde als gegen einander abgrenzbare Wolken verschiedener Signaturen zeigte. Erst ab den 1920er Jahren markierte er auf Karten Grenzverläufe archäologischer Phänomene und stellte so die von ihm postulierten prähistorischen Kulturprovinzen dar. Indem er dafür mehrere datierbare Grenzverläufe gemeinsam kartierte, visualisierte er schließlich die Wanderungsbewegungen und Besiedlungsabfolgen, die er bis dahin nur verbalisiert hatte.

Autoren

Citation

Susanne Grunwald, "Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative bei Gustaf Kossinna", in: Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann and Hans-Joachim Gehrke (Eds.), Vom Wandern der Völker. Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften, Berlin: Edition Topoi, 2017, 285–323

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