Die prosopographische Datenbank enthält alle identifizierten Personen, die für die königliche Residenzstadt Memphis während des Neuen Reiches (1539–1077 v. Chr.) bezeugt sind, sowie ihre dokumentierten Amtstitel und die beschriften Objekte und Monumente, auf denen sie bezeugt sind. Die Datenbank selbst ist als "work in progress" zu verstehen, das heißt sie wird regelmäßig um zusätzliche Quellen und Funktionen sowie um Korrekturen des bisherigen Datenbestandes ergänzt. Das vorrangige Ziel des Vorhabens war es, eine regionale Prosopographie des Zweiten Jahrtausends v. Chr. zu erstellen, die sich erstmals nicht auf spezifische Personengruppen beschränkt, sondern alle identifizierbaren Gesellschaftsschichten der königlichen Residenz- und Landeshauptstadt Memphis näher beleuchtet. Um eine möglichst vollständige und repräsentative Personensammlung zu erhalten, wurden im Zuge der Projektlaufzeit rund 5.000 Datensätze, die über mehr als 22.000 Verbindungen miteinander relationiert sind, als Quellenmaterial zusammengetragen. Da altägyptische Personendaten auch relationale Daten sind, die die Verbindungen und Zusammenhänge von Personen zu Monumenten, zu Orten, zu historischen Ereignissen und zu anderen Personen beschreiben, war es von übergeordneter Wichtigkeit für die Rekonstruktion historischer Netzwerke von Personen, diese komplexen Beziehungsstrukturen innerhalb des relationalen Datenbankmodells zu implementieren. Im Ergebnis erreicht die Web-Datenbank eine für das Zweite Jahrtausend v. Chr. noch nicht bearbeitete Menge an prosopographischen Daten des Alten Ägyptens. Die Datenbank ist ein Ergebnis des Dissertationsprojekts der Autorin mit dem Titel: „Prosopographia Memphitica. Individuelle Identitäten und kollektive Biographien einer königlichen Residenzstadt des Neuen Reiches“, die im Juli 2020 am Ägyptologischen Seminar der Freien Universität Berlin erfolgreich abgeschlossen wurde. Gefördert wurde das Promotionsvorhaben durch ein Stipendium des Exzellenzclusters Topoi. Eine weitere Förderung erfuhr der Ausbau der Web-Datenbank seitens des Berliner Antike-Kollegs.